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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 216

1902 - Karlsruhe : Lang
— 216 — und Blumensträuße in der Hand. Sie bildeten die Spitze des Festzuges, an dem Beamte und Bürger, die verschiedenen Vereine zu Pferd und zu Fuß teilnahmen. Langsam, begleitet von einer großen Volksmenge, bewegte sich der Zug — die Göttin der Vernunft, dargestellt durch ein Colmarer Mädchen in der Mitte — dem Vernnnsttempel zu. Kaum hatte aber die Festzeremonie begonnen, da.ergriff die Flamme, die oben aus dem Berge loderte, das Gestell. Auch die grünen Tücher wurden von dem Feuer ersaßt, welche die Seiten des Berges bedeckten. Nur mit Mühe konnte es gelöscht werden. Als die Musik verrauscht war, ertönte ein französischer Lobgesang aus die Freiheit. Darauf feierte ein Redner die Vernunft. Er forderte namentlich die Abschaffung des bisherigen religiösen Aberglaubens. Noch zwei Männer und mich ein Mädchen hielten Reden. Zum Schluffe saugen Jungfrauen am Fuße des Berges ein vom Dichter Pfeffel gedichtetes Lied zum Lobe der Vernunft. Abends fanden verschiedene Tanzbelustigungen statt. Alle Welt beteiligte sich daran; viele taten es gewiß nur mit innerem Widerstreben. Aber sie wollten durch ihr Fernbleiben nicht in Verdacht geraten. Denn eine Anzeige hätte sofortige Einkerkerung zur Folge gehabt. Wie in Colmar, verlief diese lächerliche Feier auch in anderen elsässischen Städten. Die beiden Gewalthaber Robespierre und Danton wurden uneinig, und letzterer wurde guillotiniert aus Betreiben Robes-pierres, der drei Monate darnach durch die Jakobiner gleichfalls aufs Schaffot gebracht wurde. Die gemäßigten Republikaner gewannen nun allmählich die Oberhand; der Jakobinerklub wurde aufgelöst, und (am 23. September) 1795 erhielt Frankreich eine neue Verfassung*). Fünf Direktoren mit den Vertretern des Volkes, nämlich dem Rate der Alten und dem Rate der Fünfhundert, sollten die Regierungsgeschäfte besorgen. Ungeachtet der fortwährenden Unruhen in Paris hatte der Konvent Sorge dafür getragen, daß der Krieg gegen die äußeren Feinde mit allem Nachdrucke geführt wurde. Nach der Hinrichtung des Königs hatten England, Holland, Sardinien und Spanien sich dem Bunde von Österreich und Preußen angeschlossen. Die Franzosen kämpften überall siegreich und eroberten das deutsche Gebiet auf dem linken Rheinufer, sowie Holland, aus dem die Batavische Republik gemacht wurde. Nachdem Preußen und Spanien (1795) zu Basel Frieden mit der französischen *) Tie dritte; die zweite, welche der Konvent im Jahre 1793 zustande gebracht hatte, war nicht in Wirksamkeit getreten.

2. Deutsche Geschichte - S. 199

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleon im Kampfe mit England. Spanien und sterreich. 199 8 209. Der sterreichische Krieg. 1809. Die heldenmtige Erhebung 1809. des spanischen Volkes machte berall in Europa den tiefsten Eindruck; tn Deutschland besonders weckte sie die Hoffnung, durch eine Volkserhebung das Joch des Weltherrschers abschtteln zu knnen. Da war es Osterreich, das an Frankreich den Krieg erklrte und das Zeichen einer nationalen Er-Hebung gab. An die Spitze des Heeres trat E r z h e r z o g K a r l; em Zug strmischer Begeisterung ging durch das sterreichische Volk. _ Ein Aufstand der Tiroler gegen die bayrische Herrschaft leitete Den 3tufftanb. Krieg ein. Unter Andreas Hofer, Speckbacher und anderen khnen und begeisterten Fhrern erhoben sie sich und eroberten mit Hilse einer fter-reichischen Heeresabteilung Innsbruck. Ein Einfall dagegen, den Erz-h e r z o g K a r l in Bayern machte, milang. Siegreich zog Napoleon die Donau abwrts und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz aus seiner Hauptstadt vertrieben. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu berschreiten und die auf dem nrdlichen Ufer stehenden Truppen des Erzherzogs Karl ^ anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei A s p e r n Jism. eine Niederlage und wurde zum Rckzge der den Strom gezwungen. Uberall erklang jetzt der Ruhm des sterreichischen Heerfhrers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals machte der preuische Major von Schill den tollkhnen Versuch, seinen König, der am Kampfe teilzunehmen zgerte, mit Gewalt in den Krieg hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit feinem Hufarenregiment ber-schritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte nach; bald aber wurde er von der Ubermacht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrngt, wo er im Straenkampfe fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf feiner Offiziere wurden zu Wesel aus Befehl Napoleons als Ruber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten Male fhrte er sein Heer der die Donau und trug bei W a g r a m einen entscheidenden Sieg davon. Darauf schlo Kaiser Franz einen Waffenstill-stand, dem einige Monate spter derfriedevon Wien folgte. Osterreich mute sich dazu verstehen, die illyrischen Provinzen", d. h. die Kstengebiete am adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Auerdem schlo es sich der Festlandsperre an. Auf Seiten der sterreicher hatte auch der feines Landes beraubte Herzog Friedrichwilhelmvonbraunfchweig,der Sohn des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffenstill-

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 205

1888 - Berlin : Hertz
Krönungsfeierlichkeiten; die Anerkennung des neuen Königthums. 205 Wieder begab man sich zum Audienzsaale, wo König und Königin sich auf silbernen Thronen niederließen und von den dort versammelten Ständen in ihrer neuen Würde zum ersten Male begrüßt wurden. — Dann begann, unter dem Geläute aller Glocken der Stadt, die feierliche Procession zur Schloßkirche. An dem Portale der Kirche wurden die Herrscher durch zwei Ober-Hospredi-ger, einen resormirten und einen lutherischen, die für den Tag zu Bischöfen ernannt waren, mit einem Segensspruche empfangen; sodann begaben sie sich aus die Throne, die einander gegenüber, zu den Seiten des Altares errichtet waren. In allen Kirchen des Reiches ward zu dieser Stunde über die Worte des Psalmisten gepredigt: „ Ich habe funden meinen Knecht David; ich habe ihn gesaftet mit meinem heiligen Oele. Meine Hand soll ihn erhalten und mein Arm soll ihn stärken." Nach Predigt und Gesang ward zu der Hauptfeierlichkeit der Salbung geschritten. Ein köstliches Gefäß von Jaspis, das auf einem goldenen Teller getragen ward, enthielt das heilige Oel, welches, wie es weiland bei dem Könige David geschehen und auch sonst wohl üblich war, zur Salbung dienen und die Annahme des Königstitels zugleich durch eine göttliche Weihe verklären sollte. Friedrich legte Krone und Scepter von sich, kniete vor dem Altare nieder und betete; dann empfing er die Salbung au/die Stiru und auf den Puls beider Hände. Als das vollendet, nahm er Krone und Scepter mit eigener Hand wieder zu sich und bestieg aufs Neue seinen Thron. Ebenso geschah auch die Salbung der Königin. Gebet und Gesang beschlossen die heilige Handlung. Unter Trompeten - und Paukeuschall, unter Kanonendonner und dem Schalle des Gewehrfeuers zog dann die Procession in der Ordnung, wie sie gekommen, wieder nach den Gemächern des Schlosses zurück. Während daraus die königliche Familie und der Hos an ihren Prunk-tascln speisten, war für das Volk aus freiem Platze ein ganzer Ochs am Spieße gebraten, und zugleich sprang ans zweien Adlern, einem schwarzen und einem rothen, weißer und rother Wein. Der Abend ward durch eine glänzende Illumination verherrlicht. Mit dem Krönungstage war die Reihe der Festlichkeiten keineswegs abgeschlossen; vielmehr schloß sich deren noch eine lange Reihenfolge an. Feierliche Audienzen und Gepränge der mannichsaltigsten Art, kirchlicher Glanz und weltliche Lustbarkeiten, Hetzjagden und Feuerwerke wechselten bunt und reich mit einander ab. Erst am 8. März wurde Königsberg mit dem feierlichsten Gepränge wiederum verlassen. — Der Einzug in Berlin war nicht minder glänzend. Zum Schluß aller Feierlichkeiten wurde in allen Provinzen ein Dank-, Buß - und Betfest gehalten. Die Anerkennung des neuen Königthums. Friedrich hatte noch vor seiner Krönung ein Manifest an alle europäische Staaten erlassen, in welchem er erklärte, die Annahme der Königswürde sei für ihn „eine an sich ganz zulässige, durch Gründe und Beispiele überflüssig gerechtfertigte Sache, und durch Erhebung werde Keinem in der Welt an feinem etwaigen wohlhergebrachten Rechte das Geringste entzogen. Daher hege er zu sämmtlichen Mächten das ungezweifelte Vertrauen, dieselben würden sich einem so unschuldigen Werke nicht widersetzen." In Folge dieser Aufforderung erklärten außer dem Kaiser noch Rußland, England, Dänemark, die Schweiz, die Niederlande, Sachsen und die meisten übrigen deutschen Fürsten alsbald ihre Zn-

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 591

1888 - Berlin : Hertz
Frankreich und die deutsche Einheit. 591 62. Der Krieg gegen Frankreich. Frankreichs Stellung zu Preußen und Deutschland. Schon seit dem Jahre 1866 hatte Frankreich mit Eifersucht auf die Entwickelung der deutschen Verhältnisse geblickt. Kaiser Napoleon Iii., welchem es geglückt war, im Verein mit England durch den Krieg in der Krim Rußlands Macht sür eine Zeit lang zu lähmen und durch den italienischen Krieg Oesterreichs Einfluß in Italien zu verdrängen, hatte der ^ deutschen Verwickelung nach dem dänischen Kriege mit der stillen Hoffnung zugesehen, daß Oesterreich und Preußen einander nur gegenseitig schwächen würden, und daß er alsdann der Schiedsrichter zwischen denselben und damit zugleich der Herr über Europa sein würde. Er hatte Österreich heimlich zum Kampf gegen Preußen ermuntert und sich einen Antheil am Siegespreise auf Kosten Deutschlands im voraus ausbedungen, während er gleichzeitig auf Seiten Preußens seine Neutralität zur Vergrößerung Frankreichs auf Kosten der Nachbarstaaten zu verwerthen bedacht war. Es gelang ihm freilich nicht, von preußischer Seite irgend ein Zugeständniß in solcher Richtung zu erlangen. Napoleon aber mochte mit Zuversicht darauf rechnen, daß Preußen, Falls es überhaupt als Sieger aus dem Kampfe hervorginge, doch jedenfalls so geschwächt sein würde, daß es nicht umhirt^ könnte, Frankreich nachträglich große Zugeständnisse zu machen. Um so größer^war die Bestürzung der französischen Regierung, als Preußen in einem ^eld-zuge von wenigen Wochen Oesterreich und seine Verbündeten vollständig besiegte und nach dem entscheidenden Siege von Königgrätz noch in voller Kraft, ja mit größerer Heeresmacht, als beim Ausbruch des Krieges, dastand. Kaiser Napoleon beeilte sich, auf Oesterreichs Anrufen, den Frieden von Nicolsburg zu vermitteln, nachdem Oesterreich sich zunächst dazu hatte verstehen müssen, Venetien zu Gunsten Italiens an den Kaiser Napoleon abzutreten. Für Frankreich selbst hoffte Napoleon aber einen Lohn aus Preußens Hand zu empfangen, und trat alsbald mit Anträgen wegen einer Landabtretung an Frankreich hervor. Im August 1866 legte der französische Botschafter in Berlin, Graf Benedetti, einen vom Kaiser Napoleon genehmigten Vertragsentwurf vor, nach welchem die im Jahre 1814 von Frankreich zurückeroberten deutschen Gebietstheile Preußens, Baierns und Hessens auf dem linken Rheinufer wieder mit Frankreich vereinigt werden sollten. Für den Fall der Ablehnung dieser Forderungen wurde eine Kriegsdrohung hinzugefügt. Die preußische Regierung wies jedoch das dreiste Ansinnen mit Entschiedenheit zurück. König Wilhelm erklärte, daß auch „nicht ein Fuß breit deutscher Erde" an Frankreich abgetreten werden solle. Der französischen Kriegsdrohung aber begegnete Preußen damit, daß alle Einleitungen getroffen wurden, um nöthigen Falls einen Theil der noch in Böhmen stehenden Armeen sofort an den Rhein werfen zu können. Gegenüber dieser festen Entschlossenheit zog Frankreich seine Anträge fürs Erste zurück, um sie bald daraus in anderer Gestalt, aber mit ebenso geringem Erfolge zu erneuern. Als Kaiser Napoleon sich überzeugt hatte, daß an eine Ver-größerung Frankreichs aus Kosten Deutschlands mit Preußens Hülse nicht

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 299

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 29. Die Herrschaft der hundert Tage. 299 Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte den Befehlshaber desseben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde Abschiedsrede. Am 28. April landete er auf Elba. Seine Gemahlin folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogtümer Parma, Piacenza, Guaftalla und ging mit ihrem Sohne nach Östreich. Am 5. Mai 1814 hielt Ludwig Xviii., welcher sich seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Verbündeten am 30. Mai 1814 den ersten Frieden zu Paris. Frankreich behielt seine Grenzen von 1792, hatte keine Kriegskosten zu zahlen und blieb im Besitze der geraubten Kunstschätze; nur der Siegeswagen von dem Brandenburger Thor in Berlin wurde von den Preußen mitgenommen. England und Rußland hatten sich dahin verständigt, Deutschland nicht aus Kosten Frankreichs stark werden zu lassen. Die Verbündeten erhielten nach dem Abschlüsse dieses Friedens eine Einladung nach London. Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm Iii., Blücher, Gneisenau u. a. erschienen daselbst, Kaiser Franz war nach Wien zurückgeeilt. Blücher wurde in England vor allen Gästen geehrt und so ausgezeichnet, daß er sagte: „Ich muß über mich wachen, daß ich nicht zum Narren werde." In London spannte ihm das Volk die Pferde aus und zog den Wagen selbst. Fest folgte auf Fest. Man wurde nicht müde ihn mit Lobeserhebungen zu überhäufen und mit lauten Vivats zu begrüßen, wo immer der greise Held sich zeigte. Als er einmal der ihm gehaltenen Lobrede überdrüssig wurde, entgegnete er kurz: „Was ist's, das ihr rühmet? Es ist meine Verwegenheit, Gnei-senaus Besonnenheit und des großen Gottes Barmherzigkeit!" Als ihn die Universität Oxford zum Doktor machte, sprach er: „Ich bin's zufrieden; aber dann macht den Gneisenau zum Apotheker; der hat mir die Pillen gedreht." §. 29. Die Kerrsllmst (sec 100 Tage, laiioteons (Me. Im Herbst 1814 versammelten sich die europäischen Fürsten und ihre vornehmsten Minister und Feldherren zu einem großen Kongreß zu Wien, auf welchem alle noch streitigen Punkte erledigt und eine neue Ordnung der Dinge hergestellt werden sollte. Die Geschäfte wechselten mit großen Festen ab. Bald aber entstanden über die polnischen und sächsischen Länder arge Mißhelligkeiten, so-daß sich sogar insgeheim ein Bündnis gegen Rußland und Preußen bildete. Endlich verständigte man sich dahin, daß das Großherzog-

7. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 30

1881 - Leipzig : Teubner
30 Europa gegen Frankreich. Sturz der Girondisten. glückliches Volk" . . . Bei diesen Worten sprang Santerre mit dem Degen in der Faust auf die Trommler zu, und die Trommeln übertönten des Königs Stimme. Nun ward er von den Henkern ergriffen und zum Fallbeil geführt. Der Priester kniete neben ihm nieder und rief: „Sohn des heiligen Ludwig, steige hinaus zum Himmel!" Das Beil fiel, und der Kops des Königs rollte über das Blutgerüst. Einer der Henkersknechte hob ihn aus und zeigte ihn dem Volke, welches rief: „Es lebe die Nation! Es lebe die Freiheit!" Aber unter der jubelnden Menge war auch mancher, der mit traurigen und ernsten Gedanken nach Hause ging. Die Hinrichtung des unschuldigen Königs erfüllte ganz Europa mit Zorn und Abscheu. Aus England und Spanien wurden die französischen Gesandten ausgewiesen, worauf der Konvent an beide den Krieg erklärte. Alle europäischen Staaten vereinigten sich zum Kriege gegen Frankreich, mit Ausnahme von Schweden und Dänemark, der Schweiz und der Türkei. Auch im Innern von Frankreich, in der Vendee, einem Landstrich zwischen Loire und Garonne, brach ein Aufstand gegen die Königsmörder aus, der durch die Unzugänglichkeit des sumpfigen, mit Hecken und Gräben durchzogenen Landes gefährlich zu werden drohte. Sturz der Girondisten. Die Girondisten hatten früher alles aufgeboten, um das Ansehen und die Macht des Königs zu untergraben; dann aber, als sie ihre Gegner, die Jakobiner, stets weiter drängen sahen, hatten sie den König zu retten und überhaupt die Revolution zu bannen gesucht. Allein es war zu spät. Das Blut des gemordeten Königs kam zunächst über sie. Die Bergpartei, fest zusammenhaltend und entschlossen mit eisernem Willen vordringend, gewissenlos in der Wahl ihrer Mittel, griff die weniger energische Gironde mit allen Waffen der Gewalt und arglistiger Schlechtigkeit auf Leben und Tod an und erzwang endlich, während der Pöbel den Konvent belagerte, am 2. Juni 1793 im Konvent einen Verhaftsbefehl gegen 34 Girondisten. Damit war diese Partei gesprengt. Viele

8. Belgien ; 2 = H. 142 d. Gesamtw. - S. 32

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
32 Kongo und große Politik Art. 2. Die Abtretung umfaßt allen beweglichen und unbeweglichen Besitz des Unabhängigen Kongostaates. . . . Art. 3. Andererseits umfaßt die Abtretung die gesamten Passiva sowie alle finanziellen Verpflichtungen des Unabhängigen Kongostaates. 36. Kongo und große Politik. a) Pariser Telegramm der Kölnischen Zeitung vom 10.Qtt.19il.1 Das „(Echo de Paris" läßt sich aus Brüssel schreiben: Man erzählt in Brüssel, Deutschland habe ungefähr am 15. August im Lause der Verhandlungen über Marokko Frankreich geraten, von der belgischen Regierung die Pachtung eines Landstreifens im Norden vom belgischen Kongo zu verlangen, den Frankreich in der Folge wieder an Deutschland abtreten solle, so daß Deutschlands Besitzungen am Äquator von Osten nach lvesten eine Verbindung erhalten hätten. Die französische Regierung soll aber den Vorschlägen des Staatssekretärs von Kiderlen-lvaech-ter einen solchen (Empfang bereitet haben, daß Deutschland nicht weiter darauf bestand. Die Nachricht des „(Echo de Paris", so bemerkt dazu das wolffsche Bureau, ist gänzlich erfunden. Deutschland hat niemals Anregungen in dem angedeuteten Sinne gegeben. b) Bericht des deutschen Gesandten in Brüssel vom 29. Ittärz 1912? Der politische Direktor Baron van der List lenkte heute das Gespräch auf die deutsch-französischen Ittarottoverhanmungen und sagte mir ganz vertraulich, aus zuverlässiger (Duelle habe er gehört, daß das französische Vorkaufsrecht auf den belgischen Kongo zuerst von Frankreich zum Gegenstände von Verhandlungen gemacht und in Berlin angeboten worden sei. (Er begreife nicht, warum man seinerzeit Belgien nur unter Anwendung des äußersten Druckes zur (Einräumung des Vorkaufsrechtes gebracht habe, wenn man nun bereit sei, es einer andern macht anzubieten.3 Auch erschienen jetzt all die schönen Reden, die für Belgien in der französischen Kammer gehalten worden seien, in einem eigentümlichen Lichte. (Es war unverkennbar, daß die Nachricht einen starken (Eindruck auf den politischen Direktor gemacht hat.4 1 Erstes Morgenblatt vom 11. ©ft. 1911 (Hr. 1111). 2 Norddeutsche Allgemeine Zeitung vom 6. Rüg. 1915. 3 Das Vorkaufsrecht auf die belgische Kongofoionie war Frankreich bereits am 6. Febr. 1895 zugestanden und am 23. Dez. 1908 erneuert worden (Strupp, Urkunden Ii S. 93). Deutschland lehnte 1911 den (Erwerb des Vorkaufsrechts ab; über das (Ergebnis der Verhandlungen s. oben S. 30, ctnm. 3. 4 lüie vergiftend trotz aller Kenntnis der leitenden stellen diese und ähnliche preßhetzen auf die deutsch-belgischen Beziehungen eingewirkt haben, kann man aus dem oben S. 31, ctnm. 3 genannten ctufsatz von Kathgen erfahren. Das Ganze ist nur ein Beispiel unter vielen für die Verstrickung in die Welthandel, die tuer (Erroerb der Kongokolonie für Belgien zur Folge haben mußte — zur schwersten Gefährdung der Neutralität des Staates.

9. Napoleon I. - S. 20

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 20 — Adjutant fällt an seiner Seite, zwei Generale werden neben ihm verwundet. Er muß zurück, wenn er sich uicht will gefangen nehmen lassen. Die Verwirrung drängt ihn vom Damm in das sumpfige Gelände, in dem er versinkt. Bis auf fünfzig Schritt sind die Österreicher herangekommen, da retten ihn seine Grenadiere. Aber wenn auch der Angriff des ersten Tages gescheitert war, Napoleon verlangte von seinen ermatteten Soldaten auch am zweiten und dritten Tage den Sturm und durfte ihn verlangen. Eine List brachte den Erfolg. Eine Handvoll Reiter, sämtliche Trompeter der französischen Reiterei, erschienen im Rücken des Feindes und huben ein großes Blasen an. Da sie sich umgangen glaubten, zogen sich die Österreicher .zurück. Noch ein vierter Entsatzversuch scheiterte, da war Mantuas Schicksal besiegelt. „Das Glück ist ein Weib," prahlte Napoleon, „und je mehr es 'für mich tut, desto mehr will ich von ihm fordern." Dem Hunger, nicht den feindlichen Waffen erlag Mantua. Der Weg zum Herzen Österreichs war frei. Napoleon ging ihn auf langem Alpenwege durch Friaul, Kärnten und Steiermark. Ein letztes Heer noch hatte Österreich seinem Feinde entgegenzustellen; Erzherzog Karl kommandierte es, von dem Napoleon in seiner brutalen Art sagte: „Er ist ein Dummkopf!" Der war 25 Jahre alt, Napoleon 27. Aber Napoleon bot von Klagenfnrt aus den Frieden an. Warum? „Weil ich Einundzwanzig spielte und daher lieber bei Zwanzig stehen blieb," sagte er. Jourdau und Moreau waren in Süddeutschland geschlagen, seine Flanke war ungedeckt. Als Oberbefehlshaber hatte der siegreiche General nur die Befugnis, einen kurzen Waffenstillstand einzugehen; in Leoben aber schloß er den Präliminarfrieden. Die Direktoren waren zwar entrüstet, Napoleon aber besaß die Macht; seine Regierung gehorchte ihm und schloß zu Campo Formio den Frieden, den ein erstes Mal Napoleon, der General, diktiert hatte. Mailand wurde an die neugegründete zisalpinische Republik, das linke Rheinufer au Frankreich abgetreten. In ganz Frankreich wurde das Lob Napoleons ge-.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 376

1861 - Münster : Coppenrath
376 Napoleon setzte deshalb über den Strom und lieferte ihm bei Aspern im Marchfelde, eine zweitägige blutige Schlacht, am 21. und 22. Mai. Hier gewann der Erzherzog einen vollstän- digen Sieg und zeigte so der staunenden Welt, daß Napoleon, der bis jetzt Unbesiegbare, besiegt werden könne. *) Schrecken durchfuhr das ganze französische Heer. Der tapfere Marschall L a n n e s, Herzog von Montebello, war gefallen; die Marschälle Masse na und Besseres nebst einer großen Menge Ge- nerale waren schwer verwundet. Nicht ohne Gefahr zog sich der Geschlagene über die Donau zurück. Nachdem er sich von meuem gerüstet und seine Streitmassen zusammengezogen hatte, ging er kühn denselben Weg wieder über den Strom und er- neuerte mit großer Uebermacht am 5. und 6. Juli den An- griff bei Deutsch-Wagram, nicht weit von Aspern. Nach der heldenmüthigsten Gegenwehr wurden endlich die Oesterreicher am zweiten Tage geschlagen. Diese Schlacht entschied den Krieg, indem bald ein Waffenstillstand zu Znaym und dann der Friede auf dem kaiserlichen Schlosse Schön- brunn bei Wien am 14. October 1809 erfolgte. Durch die- sen Frieden erlitt Oesterreich den größten Länderverlust wäh- rend des ganzen Krieges. Es mußte abtreten: Salzburg an Bayern, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, einen Theil von Ostgalizien an Rußland, und seine noch übrigen italischen Besitzungen sammt Triest an Napoleon selbst als König von Italien; im Ganzen 2000 Quadratmeilen mit viertehalb Millionen Menschen. Mit neuen Lorbeern des Krieges geschmückt kehrte Napoleon zu neuen Huldigungen nach Paris zurück. Zur dauernden Befestigung seiner Machtfülle fehlte dem Günstlinge des Glückes nur noch die Hand einer Prinzessin aus einem regierenden alten Fürstenhause. Und kühn wie *) Dem glorreichen Sieger Karl wurde am Jahrestage 1860 eine großartige Neiterstatue in Wien errichtet.
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